Anna di Luzio. Die erste der drei Frauen von Dracula. Dracula war ein Vampir in Rumänien, welcher sich zu Lebzeiten selbst zu einem Grafen ernannte, in eine leerstehende Burg zog und sich den Namen Dracula gab. Da dieser Vampir schon mit 18 Jahren verwandelt worden war, sah er noch recht jung aus, weswegen er sich immer als Erben ausgab. Doch wenden wir uns wieder Anna zu. Ihr Leben selbst fing allerdings in Florenz an, am Hofe einer sehr adligen Dame, dessen Mann im Krieg war. Anna war somit wie jedes andere Mädchen in dieser Epoche. Jung, intelligent und voller Tatendrang. Zumindest das was in ihrem Können und ihren Möglichkeiten stand. Das Dracula die dunkelhaarige Schönheit an diesem Hofe in Florenz kennenlernte, war mehr ein Zufall denn Wille von dem Grafen. Genau genommen war dieser nämlich nur gekommen um sich an der schönen Herrin von Anna zu laben. Doch fiel sein ruheloser Blick an jenem Abend im flackernden Kerzenlicht auf die Vierzehnjährige Anna und ihm wurde klar: dieses Mädchen wollte er auf sein Schloss entführen und irgendwann zu der Seinen machen.
Der staatliche Graf machte ihrer Herrin ein derart gutes Angebot, das diese kopflos zustimmte. Anna wehrte sich. Sie wollte nicht fort und verstand es auch nicht. Ihre Herrin aber hatte kein Erbarmen. Selbst ihre so geliebte kranke Mutter hatte gegen den Willen ihrer Herrin nichts ausrichten können. Auch wenn es ihrer Mutter das Herz brach, so versuchte sie sich damit zu trösten, das Anna nun zu damaligen Zeiten noch immer ohne Mann da stand und der Graf für eine gute Zukunft sorgen würde. Selbst wenn es nur als Konkubine wäre. In Italien war die Armut damals groß gewesen und jeder sah wo er blieb. So auch ihre Herrin. Dracula aber stimmte das junge Ding namens Anna milde, indem er sie mit allerlei schönen Dingen auf seinem Schloss einlullte. Geschmeide, funkelnder Schmuck, kostbare Speisen und exotische Haustiere. All das war für Anna bestimmt. Wer nun aber dachte, das der Graf kurzen Prozess machte, der irrte.
Nein. Der Graf nahm sich Zeit und fing erst an ihr den Hof zu machen, als Anastasia fast achtzehn Jahre alt war. Die junge Schönheit war von dem Werben des Grafen geschmeichelt und überfordert zugleich. Nach einer zermürbenden Wartezeit, nahm sie letztlich sein Werben an und stimmte einer Hochzeit wenn sie ihre Mutter wieder bei sich haben dürfte zu. Während dieser Zeit erlaubte der Graf ihr zu Reisen und holte sogar ihre Mutter wie versprochen an den Hof.
Das Reisen gefiel ihr. So konnte sie die Welt erkunden und neue Eindrücke sammeln, bis sie zu ihrem Grafen zurückkehren würde um diesen zu ehelichen. Das dieser einen ganz anderen Plan für Anna hatte, nämlich das er sich diese als seine erste Frau verwandelte, nein, davon ahnte sie nichts. Wie ein naives Kind rannt sie also in seine schöne Falle, mit all dem Schmuck, dem Geschmeide und dem Wohlstand. Lange Rede, kurzer Sinn: drei Tage nach der Hochzeit war Anna verwandelt. Diese war entsetzt darüber, da er sie nicht gefragt hatte, beschloss aber nach einem halben Jahr des Schmerzes sich damit irgendwie zu arrangieren. Außerdem verwandelte sie ihre Mutter, da sie es nicht ertragen konnte, diese altern zu sehen. Gegenüber dem Grafen aber verlor sie ihre Liebe nie.
So traf es sie auch schwer, als dieser sich noch zwei andere Frauen zulegte. Natürlich...Anna war sein Juwel, aber es war nichts in ihren Augen zu dem Vergleich was er da tat. Besonders die Sache mit Mina setzte ihr derart zu, das sie für ein Jahr mit ihrer Mutter nach Norwegen verschwand und erst wieder auftauchte, als der Graf persönlich darum bat. Insgeheim ärgerte sie sich um diese Abhängigkeit von diesem. Es war wohl dem Umstand ihrer weiteren Reise nach Schottland zu verdanken, das sie verschont wurde, als die Volturi ihren Liebsten und deren Frauen hinrichtete.
Eine schwarze Zeit begann. Eine Zeit der Tränen und des Schmerzes. Mal wieder. Selbst ihre Mutter, ihre ach so geliebte Mutter, konnte nur bedingt auf die Vampirin einwirken. Der Verlust ihres Liebsten raubte Anna fast all ihren Verstand. In ihren Grundfesten erschüttert suchte sie eine weise Frau auf, welche ihr versicherte das ihr Graf irgendwann wiedergeboren werden würde. An dieser Hoffnung hielt Anna fest, auch wenn sie langsam aber sicher begann sich anderem zuzuwenden. Ihre Mutter brachte sie dazu, sich selbst zu zwingen den Grafen in den Hintergrund zu rücken. Er war fort. Auf immer. Zumindest im irdischem.
Wie aber die Legende von Dracula geboren wurde? Die hübsche Vampirin nutzte die Gunst der Stunde um einen Mann aufzusuchen. Einen Mann der Stoker hieß. Diesem erzählte sie ausgeschmückte Taten über den Grafen, spinnte sich eine eigene Traumwelt zusammen und sorgte dafür das diese als Buch auf den Markt kam. Es war ihr ein kleiner Trost, seine Lebensgeschichte gesichert zu wissen, wenn auch Anna viele Unwahrheiten hatte einbauen müssen.
Mit dieser kleinen Tat schien es ihr besser zu gehen. Die Vampirin blühte wieder auf und ging auf Partys. Hatte unbedeutende Liebschaften und probierte sich aus. Solange jedenfalls bis ihre Mutter plötzlich verschwand. Ihr Anker. Ihre Stütze. Einige Hinweise führten Anna nach Forks, wo sie sich weitere Hinweise nach dem Verbleib ihrer Mutter erhofft. Momentan hat sie dafür einen jungen Mann ins Auge gefasst...ob dieser sich auch noch als Snack für ihre Mutter eignen würde, würde Anna diese wieder finden? Oder überlebt er das Spiel mit dem Tod?